HäLT E-BIKE-FAHREN GESUND? DAS SAGEN MEDIZINER

Regelmäßiges Radfahren macht nicht nur Spaß und schont das Klima, es hält auch gesund. Schließlich bringt das Gestrampel den Puls ordentlich auf Trab und steigert so die Fitness. Aber wie ist es um diesen Effekt bestellt, wenn man sich den Tritt in die Pedale von einem elektrischen Hilfsmotor erleichtern lässt? Mit genau diesem Erfolgsrezept erobern Pedelecs, im Volksmund auch E-Bikes genannt, seit einigen Jahren die Herzen der Menschen – auch jener, die sonst eher zur Kategorie Sportmuffel gehören. Kein Wunder, geht das Strampeln dank der Trittunterstützung doch sogar bergauf und bei Gegenwind locker-flockig von der Hand beziehungsweise vom Fuß. Aber erübrigt sich damit die positive Auswirkung des Radfahrens auf die Gesundheit?
Das haben Forscherinnen und Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover laut dem Magazin ARD Gesund in einer groß angelegten Studie untersucht. Dabei haben sie drei Jahre lang die Gesundheitsdaten von E-Bike-Fahrenden mit denen von herkömmlichen Radfahrenden verglichen. Die Probandinnen und Probanden wurden jeweils vier Wochen lang mit einem Tracker ausgestattet, der sowohl die zurückgelegten Strecken als auch die Herzfrequenz erfasst und aufgezeichnet hat. Auf diese Weise werteten die Medizinerinnen und Mediziner insgesamt 58.000 Fahrten aus. Das Ergebnis überrascht: Die körperliche Belastung auf dem E-Bike ist nahezu identisch zu jener auf einem normalen Fahrrad. Demnach steigt die Herzfrequenz bei E-Bike-Usern nur minimal geringer als auf einem herkömmlichen Drahtesel.

E-Bikes sind ernstzunehmende Trainingsgeräte

Das Urteil der Forschenden fällt eindeutig aus: Das Pedelec ist ein ernstzunehmendes Trainingsgerät, dessen regelmäßige Nutzung sich genau so positiv auf die körperliche Fitness auswirkt wie die eines einfachen Fahrrads. Besonders positiv sehen die Expertinnen und Experten, dass sich das E-Bike ideal für Menschen mit Vorerkrankungen oder höherem Alter eignet, die mit einem herkömmlichen Rad nicht mehr fahren könnten. Aber auch immer mehr gesunde Menschen lassen das Auto zugunsten des Pedelecs stehen und bewegen sich dadurch mehr. Da das Fahren mit E-Motor so angenehm ist, greifen Menschen zudem häufiger zum Rad als sie es noch beim normalen Modell getan haben.
Im Schnitt sind die E-Bike-Fahrenden aus der Studie 135 Minuten pro Woche auf ihrem Rad unterwegs gewesen. Nach Ansicht von Professor Dr. Uwe Tegtbur von der Medizinischen Hochschule Hannover wirkt sich dieses regelmäßige Ausdauertraining mit dem Pedelec auf das Herz-Kreislaufsystem ähnlich förderlich aus wie die Einnahme eines Blutdrucksenkers. Das Risiko für Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und Herzkreislauferkrankungen lässt sich nach Ansicht von Tegtbur durch das E-Bike-Fahren um bis zu 40 Prozent senken. Abgesehen vom hohen Anschaffungspreis gibt es also keinen Grund mehr, nicht zum E-Bike zu greifen. Dabei sollten sich allerdings vor allem ältere Menschen gut schützen, einen Helm tragen und den Umgang mit dem Pedelec üben, bevor sie sich auf die Straße begeben. Die Unfallquote von E-Bikes ist laut Bericht in den vergangenen Jahren drastisch angestiegen.

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