Gefährlicher als die Grippe
RSV-Impfung: Sie schützt vor dem Respiratorischen Synzytial-Virus, das die Atemwege befällt. (Quelle: simarik/getty-images-bilder)
Eine Infektion mit RS-Viren kann bei Risikopersonen schwere Symptome zur Folge haben. Für sie wird die Impfung nun zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung angeboten.
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) übernimmt ab sofort die Kosten für eine Impfung, die Senioren vor dem oft unterschätzten Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) schützt. Das hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschlossen.
RSV löst Atemwegserkrankungen aus und kann besonders bei älteren Menschen lebensbedrohlich sein. Die Ständige Impfkommission (Stiko) des Robert Koch-Instituts (RKI) empfiehlt die Schutzimpfung daher allen Erwachsenen ab 75 Jahren sowie Menschen ab 60 Jahren mit schweren Grunderkrankungen. Dazu zählen:
Auch Personen ab 60 Jahren, die in Pflegeeinrichtungen leben, sollten sich laut Stiko gegen RSV impfen lassen.
Das Respiratorische Synzytial-Virus ist schon seit Langem weltweit verbreitet. Der Erreger löst Atemwegserkrankungen mit Schnupfen und Husten aus und gilt als gefährlicher als das Grippevirus. Ältere und vorerkrankte Menschen haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf und Folgeschäden.
Die gute Nachricht: Im Gegensatz zur saisonalen Corona- oder Grippeimpfung muss die RSV-Impfung nur einmalig verabreicht werden. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sollte die Impfung im Spätsommer oder Herbst erfolgen, spätestens Anfang Oktober. Die RSV-Impfung kann sogar gleichzeitig mit der Grippeimpfung verabreicht werden.
Aktuell stehen zwei Impfstoffe zur Verfügung, die beide für Menschen ab 60 Jahren zugelassen sind: Abrysvo von Pfizer und Arexvy von GlaxoSmithKline. Beide Wirkstoffe haben sich in Studien als hochwirksam erwiesen. Ihr Schutz vor einem schweren Verlauf liegt demnach bei etwa 95 Prozent.