AKTUELLE STUDIE ZEIGT ERSTAUNLICHE WIRKUNG - HERZKRANKHEITEN, DEPRESSION, DEMENZ: ES GIBT EIN MITTEL, DAS GEGEN ALL DAS HILFT

Es wirkt wie ein Medikament und kann unsere gesamte Gesundheit tiefgreifend verändern: ein gutes soziales Netzwerk. Gesundheitsforscher und Neurowissenschaftler Tobias Esch zeigt anhand einer Studie, wie tiefgreifend die Veränderungen sind und erklärt, warum gerade eines in der Medizin eine so wichtige Rolle spielt.

Wie beeinflusst soziale Unterstützung und Zugehörigkeit unsere Gesundheit laut aktuellen Studien?

Was wäre, wenn es in unserem Alltag etwas gäbe, das unsere gesamte Gesundheit und unser Wohlbefinden tiefgreifend verändern könnte? Etwas, das das Risiko einer Entwicklung und Verschlechterung fast aller Krankheiten verringern könnte?

Mit diesen beiden Fragen leitete kürzlich der Surgeon General – der formal „höchste“ Arzt in den USA – eine öffentliche Kampagne mit der dazu gehörenden offiziellen Publikation der US-amerikanischen Gesundheitsbehörden ein, in der die Bedeutung der Verbundenheit für die Gesundheit dramatisch betont wird. Denn: Dieses „Etwas“ existiert! 

Eine gerade im renommierten internationalen Wissenschaftsjournal „Stress and Health“ erschienene Studie aus unserem eigenen Institut, zusammen mit der Karls-Universität Prag, unterstreicht nachdrücklich diesen Befund: 

Es ist die Verbundenheit - das soziale Eingebettet-Sein, die erlebte Zugehörigkeit, Gefühl des „Beheimatet-Seins“ -, die wie eine Art Wundermittel daherkommen und, wie sich zeigt, besonders wirksam gegen die großen Volkskrankheiten unserer Zeit sind.  

Können starke soziale Bindungen tatsächlich dazu beitragen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Schlaganfälle zu senken?

Es mag unglaublich oder gar paradox klingen, aber ein gutes soziales Netzwerk und eine gute Verbundenheit können quasi wie ein Medikament helfen, etwa bei:

  • Herzkrankheiten,
  • Bluthochdruck,
  • Diabetes,
  • Depression,
  • Demenz oder
  • Angst.

Und wie wirksam die Verbundenheit ist - oder schädlich, wenn sie fehlt: 

  • Soziale Isolation erhöht das Risiko einer vorzeitigen Sterblichkeit um 29%.
  • Einsamkeit erhöht das Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfall um je 1/3.
  • Verkleinerte soziale Netzwerke erhöhen das Risiko für Typ-2- Diabetes , Herzinfarkte und Nierenerkrankungen .

Und das sind nur einige Beispiele.

 

Wie wirkt sich soziale Isolation auf das Risiko für Depressionen und Demenz aus?

  • Chronische soziale Isolation erhöht das Demenz -Risiko um 50%.
  • Erwachsene, die sich häufig einsam fühlen, entwickeln mehr als doppelt so häufig eine Depression.
  • Dabei wirkt soziale Isolation (schon das Gefühl davon) mindestens so gesundheitsschädlich wie körperliche Inaktivität oder das Rauchen!

Welche Rolle spielt das Zuhören in der Medizin, insbesondere in Bezug auf die psychische Gesundheit?

Zuhören ist ein vermeintlich einfaches Mittel, das die Verbundenheit nachweislich stärkt. Und die allgemeine Gesundheit auch, gerade mental:

  • Gestärkte soziale Bindungen können die Reaktion auf Stress verbessern, negative Auswirkungen von Stress auf die Gesundheit minimieren - Stress wird “ weggepuffert ”.
  • Menschen mit einem ausgeprägten Gefühl der Zugehörigkeit fühlen sich deutlich gesünder - und sie sind es! Auch sind sie glücklicher und haben weniger Burnout.
  • Kinder und Jugendliche, die positive Beziehungen zu Gleichaltrigen, Eltern und Lehrern pflegen, erzielen sogar bessere schulische Ergebnisse.

Wir sollten einfach mehr einander zuhören!  

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