DIESE GENERATIONEN KäMPFEN TROTZ HOHER WORK-LIFE-BALANCE OFT MIT BURNOUT-SYMPTOMEN

Arbeitnehmern sind Flexibilität und die Trennung von Beruflichem wie Privatem wichtig. Dennoch haben über die Hälfte gelegentlich mit Burnout-Symptomen zu kämpfen, zeigt eine Erhebung.

Mehr als die Hälfte aller deutschen Angestellten glaubt, eine gute Work-Life-Balance zu haben. Gleichzeitig geben jedoch 55 Prozent an, gelegentlich bis häufig mit Burnout-Symptomen zu kämpfen. Das geht aus einer Erhebung von Protime, einem Anbieter für Workforce-Management-Lösungen, und dem Meinungsforschungsinstitut Yougov hervor.

Zwischen dem 23. Mai und dem 29. Mai 2024 sind 2048 Beschäftigte zu ihren Herausforderungen und Erwartungen im Arbeitsumfeld befragt worden. Die Studie wurde von Protime in Auftrag gegeben und von Yougov mittels Online-Interviews durchgeführt. 

Wie wichtig sind Flexibilität und Work-Life-Balance?

Die Erhebung von Protime zeigt, dass Flexibilität, Work-Life-Balance sowie die Trennung von Beruf und Privatleben in der modernen Arbeitswelt wichtig sind. So sagen zwei Drittel der Beschäftigten (68 Prozent), dass sie die Möglichkeit flexibler Arbeitszeiten schätzen.

Vor allem für Eltern haben diese eine positive Wirkung: Mehr als ein Drittel der Mitarbeitenden mit Kindern empfindet die Flexibilität als hilfreich, um Beruf und Elternschaft zu vereinbaren.

Flexible Arbeitszeiten fördern eine gesunde Balance zwischen beruflichen und privaten Verpflichtungen, indem sie den Mitarbeitenden mehr Kontrolle über ihre Zeit geben. So bewertet mehr als die Hälfte der Beschäftigten ihre Work-Life-Balance als gut (55 Prozent), wobei Eltern mit 63 Prozent zufriedener sind als Kinderlose (51 Prozent).

Es zeigt sich auch, dass 61 Prozent der Befragten ihre Arbeitszeit gut mit ihrer Freizeit ausbalancieren können. 35 Prozent haben dahingehend größere Schwierigkeiten. Gleichzeitig wünschen sich 81 Prozent eine klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben. Das ist ein Beleg dafür, dass die Mehrheit sowohl Wert auf Flexibilität als auch auf Abgrenzung legt. Nur 16 Prozent lehnen eine klare Trennung von Privatem und Beruflichem eher oder völlig ab.

Realität: Burnout und Stress an der Tagesordnung

Trotz des Wunsches nach einer klaren Trennung von Arbeit und Privatleben, zeigt sich eine andere Realität. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) fühlt sich unter Druck, ständig erreichbar zu sein. Insbesondere die Generation Z (44 Prozent) und Millennials (45 Prozent) sind davon betroffen.

Fast die Hälfte (49 Prozent) hat kein Problem damit, an freien Tagen E-Mails zu checken. Zudem überprüfen 46 Prozent der Beschäftigten oft außerhalb der regulären Arbeitszeiten arbeitsbezogene Nachrichten.

Die vermeintliche Folge? 55 Prozent erleben gelegentlich bis häufig Burnout-Symptome, vor allem Millennials (63 Prozent) und Frauen (60 Prozent). Arbeitsstress führt bei 50 Prozent der Befragten dazu, dass sie während des Urlaubs oder der Freizeit krank werden.

Es braucht klare Vorgaben für die Work-Life-Balance

„Die Ergebnisse unserer Studie verdeutlichen eindrucksvoll, dass Flexibilität und klare Grenzen für ein gesundes Verhältnis zur Arbeit unerlässlich sind. Arbeitgeber müssen eine umfassende Herangehensweise an das Management von Work-Life-Boundaries verfolgen, die nicht nur klare Richtlinien umfasst, sondern auch kulturelle Veränderungen und praktische Werkzeuge, um Mitarbeitende optimal zu unterstützen“, sagt Gille Sebrechts, CEO von Protime.

Es sei an der Zeit, dass Unternehmen erkennen, dass die Achtung der Work-Life-Balance und einer gesunden Arbeitsgestaltung nicht nur im Interesse der Mitarbeitenden liegt. Diese Dinge seien auch für den langfristigen Erfolg des Unternehmens unerlässlich.

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