FüR DAS BESTE LEBENSGEFüHL: GARCHINGER FIRMA GARMIN OPTIMIERT DIE GESUNDHEIT IHRER KUNDEN

„Begleiten Menschen bei ihrem aktiven Leben“

Für das beste Lebensgefühl: Garchinger Firma Garmin optimiert die Gesundheit ihrer Kunden

Die Firma Garmin optimiert mit Sportuhren und Blutdruckmessgeräten die Gesundheit ihrer Kunden. Seinen Sitz hat das Unternehmen in Garching, dort haben wir es besucht.

Garching – Die zwei DIN A4 Blätter liegen frisch ausgedruckt auf dem Tisch, mit bunten Grafiken und allerlei Daten rund um die eigene Gesundheit. Herzfrequenz, Gewichtskurve, Stresslevel, Kalorienverbrauch, Energiereserven des Körpers. Und jetzt, das ist neu, der Blutdruck. Alles im grünen Bereich, bis auf einen kleinen Ausreißer bei der Laktatschwelle. Man merkt, der Mann ist topfit. „Ich mache viel Sport“, erklärt Kai Tutschke seinen Ruhepuls von 44 Schlägen pro Minute. Als Geschäftsführer der Garmin Deutschland GmbH in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) lebt der 51-Jährige vor, wofür das auf Fitness, Outdoorsport und Abenteuer spezialisierte Unternehmen steht: „Wir begleiten Menschen bei ihrem aktiven Leben – für mehr Gesundheit, Wohlbefinden und das beste Lebensgefühl.“

Im Business-Campus am Parkring 35 in Garching, wo die Garmin Deutschland GmbH seit 2011 auf mittlerweile fast 4000 Quadratmetern modernster Bürofläche ihre Geschäftsfelder für den deutschsprachigem Raum koordiniert, demonstriert Kai Tutschke an sich selbst das neueste Produkt: das intelligente Blutdruckmessgerät „Index BPM“ (180 Euro). Rasch die komfortable Manschette anlegen (geeignet für einen Armumfang von 22 bis 42 Zentimeter), per Knopfdruck einen der bis zu 16 möglichen Nutzer auswählen, die Messung starten. Der handliche, als medizinisches Gerät zertifizierte Apparat ermittelt nun systolischen und diastolischen Blutdruck sowie den Puls. Über ein integriertes OLED-Display lassen sich die Werte direkt nach der Messung ablesen.

Doch das ist längst nicht alles. Seine Stärken spielt das Index BPM aus vor allem aus, wenn es via W-Lan mit der App „Garmin Connect“ verbunden wird. Darin können der Verlauf und die Trends der Messungen sowie andere Gesundheitsstatistiken angezeigt oder Erinnerungen für die Blutdruckmessung eingerichtet werden. Auch lassen sich Wochen-, Monats- oder Jahresberichte nicht bloß erstellen, sondern sie können auch als pdf-Datei exportiert werden. „Auf diese Weise habe ich, als ich neulich beim Arzt im Wartezimmer saß, meine Gesundheitsdaten vorab per E-Mail übermittelt“, berichtet Kai Tutschke.

Nach den GPS-Sportuhren (seit 2003) und einer Körperwaage nun also ein Blutdruckmessgerät: „Es komplettiert unser Ökosystem“, sagt der Garmin-Geschäftsführer. Und es ist Teil der Transformation einer Firma, deren Geschichte 1989 mit GPS-Handgeräten begann (siehe Kasten). Später kamen die Pkw-Navis hinzu, die 2008 noch 80 Prozent vom Umsatz ausmachten und heute kaum mehr eine Rolle spielen – der Schwerpunkt liegt inzwischen auf hochtechnisierten Sportuhren mit GPS-Funktion, im Detail differenziert für unterschiedliche Nutzergruppen, von Triathlon über Golf oder Tauchen bis hin zu hochalpinen Expeditionen. „Heute sind wir eine Active-Tech-Company“, sagte Kai Tutschke. Diese Entwicklung sei „eine spannende Reise, Garmin ist heute ein anderes Unternehmen als vor zehn und auch vor fünf Jahren“.

Etwa 270 Mitarbeiter kurbeln von Garching aus das Geschäft an, weltweit sind rund 20 000 Menschen an diversen Produktionsstandorten beschäftigt. 2023 war das wirtschaftlich beste Jahr der Firmengeschichte: Der Umsatz betrug 5,23 Milliarden US-Dollar, der operative Gewinn lag bei 21 Prozent. Erfolge, auf denen Garmin sich nicht ausruhen will, sie seien „nur ein Momentum“, betont Kai Tutschke, der vor Selbstgefälligkeit warnt: „Es wäre ein Trugschluss, zu glauben, dass wir aufgrund unserer Größe nicht scheitern können.“

Im Segment Fitness- und Sportuhren ist Garmin so etwas wie der FC Bayern im Fußball, wirbt auch mit dessen Ex-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger. Bisweilen kauft der Konzern andere Firmen hinzu wie beispielsweise Fitness-Fahrradsimulation für daheim oder Entertainment-Systeme für Yachten, „aber nie etwas Artfremdes“, so der Garmin-Chef: „Wir bleiben unserer DNA treu.“

Eins der Projekte für die Zukunft: für mehr Aufklärung sorgen bei Gesundheitsthemen. Laut Studien, rechnet Kai Tutschke vor, leiden etwa ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland unter Bluthochdruck, die Hälfte mache gar keinen oder selten Sport. Mit passgenauen Konzepten, von der Fitnessuhr bis hin zum ausgeklügelten Trainingsplan per App, wolle man Bewegungsmuffel inspirieren. „Wissen ist der erste Schritt zur Gesundheitsoptimierung, denn ohne Wissen gibt es kein Bewusstsein – dieses schaffen wir“, skizziert der Manager seine Vision.

Garmin: So fing alles an

Die Pionier-Idee hatten 1989 im US-Bundesstaat Kansas die beiden befreundeten Ingenieure Gary Burrell und Min Kao – aus den Vornamen entstand der Firmenname Garmin: Sie wollten GPS-Navigation für alle Menschen zugänglich machen. Erster Kunde für ihre GPS-Geräte war damals die US-Armee. In den vergangenen 35 Jahren hat sich Garmin zu einer führenden „Active Tech Company“, so das Selbstverständnis, entwickelt. Ziel: die Entwicklung innovativer Produkte für Menschen, die ein aktives Leben führen – von Smartwatch über Tauch- und Fahrradcomputer bis zu Cockpits für Sportflugzeuge und Radargeräten für Yachten. Garmin steht heute für ein breites, stark differenziertes Produktportfolio in den Bereichen Outdoor und Abenteuer, Sport und Fitness, Fliegerei und Marine sowie Navigation und Unterhaltung im Auto. Die erste Laufuhr brachte der Konzern 2003 heraus, heute tragen 80 Prozent der Ironman-Teilnehmer in Hawaii eine Garmin-Sportuhr am Handgelenk. Was Garmin immer wieder macht: Erkenntnisse aus dem Spitzensport auf die breite Masse herunterzubrechen. Weltweit beschäftigt der Konzern rund 20 000 Menschen. Die Deutschland-Zentrale zog 2011 von Gräfelfing nach Garching, wo heute etwa 270 Mitarbeiter arbeiten. Outsourcing ist tabu: Entwicklung, Produktion, Vertrieb, eine 65 Leute starke Support-Abteilung – bei Garmin kommt alles aus einer Hand. In Würzburg wird zudem ein eigener Forschungs- und Entwicklungsstandort unterhalten.

2024-04-19T13:12:08Z dg43tfdfdgfd