HNO üBER NASENNEBENHöHLENENTZüNDUNG - OFT FOLGE VON SUPERINFEKTION - WIE SIE EINE CHRONISCHE SINUSITIS WIEDER LOSWERDEN

Erkältungskrankheiten sind eine der häufigsten Ursachen für Arztbesuche. Besonders Nasennebenhöhlenentzündungen sind weit verbreitet. HNO-Spezialist Markus Suckfüll erklärt, wie diese Volkskrankheit effektiv behandelt werden kann und welche Innovationen in naher Zukunft zu erwarten sind.

Erkrankungen der Nasennebenhöhlen - eine Volkskrankheit die sich gut behandeln lässt.

Erkältungskrankheiten sind eine der häufigsten Ursache für einen Besuch beim Hausarzt oder HNO-Arzt. Akute Rhinosinusitiden werden meist von Viren verursacht und enden innerhalb von 1 bis 2 Wochen. Halten die Beschwerden länger als 12 Wochen an, spricht man von einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung, auch Sinusitis genannt. Der chronische Verlauf ist meist durch eine Superinfektion mit Bakterien verursacht. Geschätzt 5 bis 12 Prozent der Erwachsenen sind davon betroffen, es handelt sich um eine echte Volkskrankheit.

Wie wird eine chronische Sinusitis behandelt?

Entscheidend ist die langfristige Verwendung von Kortison-Nasenspray. Inhalationen, Nasenspülungen und Schleimlöser können ergänzend eingesetzt werden, um die Beschwerden zu lindern. Bei starken Schmerzen kann es erforderlich werden, Schmerztabletten, Kortison-Tabletten und Antibiotika zu verordnen.

Nach meist monatelangen, vergeblichen Behandlungsversuchen oder immer wiederkehrenden Nasennebenhöhlenentzündung kann eine operative Behandlung sinnvoll sein.

Wie verläuft eine Nasennebenhöhlenoperation?

Ziel des Eingriffes ist die Erweiterung der natürlichen Öffnungen der Nasennebenhöhlen, um die Belüftung und den Sekretabfluß zu verbessern. Dies wird unter endoskopischer Kontrolle minimal-invasiv mit langen feinen Instrumenten direkt durch die Nasenlöcher durchgeführt. Die Operationszeit beträgt etwa eine Stunde. Die gefürchtete Nasentamponade ist bei sorgfältigem Vorgehen meist nicht erforderlich. Angenehmer für den Patienten ist es, den Eingriff in Vollnarkose durchzuführen.

Vielfach wird der Patient in der ersten Nacht nach der Operation im Krankenhaus überwacht, ein ambulantes Vorgehen ist jedoch ebenfalls möglich. Schmerzmittel sind nach der Operation nicht unbedingt erforderlich, beispielsweise Ibuprofen ist aber nahezu immer ausreichend. In den zwei bis drei Wochen nach der Operation sind mehrere kurze ambulante Termine notwendig. Hierbei wird die Nase von Krusten und Sekret gereinigt und es werden Salben verabreicht. Auf Sport sollte man ein bis zwei Wochen nach der Operation verzichten.

Welche Fortschritte und Innovationen können wir in der nahen Zukunft in der HNO-Medizin und -Chirurgie erwarten?

Der Erfolg der Operation der Nasennebenhöhlen ist ganz entscheidend davon abhängig, die erkrankten Strukturen zu erreichen. Diese sind einerseits sehr klein und andererseits liegen sie in unmittelbarer Nähe zum Auge und Gehirn.

Mit Hilfe des Datensatzes der vor der Operation durchgeführten Computertomografie kann man Navigationssysteme einsetzen, die den Operateur präzise an die erkrankten Orte im Nebenhöhlensystem führen. Dies verbessert das Ergebnis und verhindert Komplikationen. Mit Kortison beschichtete Stents können Narbenbildung verhindern und so die Operationsergebnisse weiter verbessern.

Für den besonderen Fall, das Polypen in den Nasennebenhöhlen trotz Kortisonbehandlung und Operationen immer wiederkehren, steht heute eine Antikörper gegen Interleukine (Mediatoren der Entzündung) zur Verfügung. Die Antikörper werden im Abstand von zwei bis vier Wochen mit einer Injektion unter die Haut verabreicht. Dies kann der Patient selbst durchführen. Patienten, die zusätzlich unter Asthma oder atypischer Dermatitis leiden, profitieren besonders von dieser Behandlung.

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