LONG COVID IN GROßBRITANNIEN: ZWEI MILLIONEN MENSCHEN BERICHTEN VON SYMPTOMEN

Seit Beginn der Coronapandemie ist die Zahl der Langzeitkranken in Großbritannien gestiegen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, wie viele Menschen in England und Schottland nach eigenen Angaben an Long Covid leiden.

Atemnot, Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, Muskelschmerzen: Von diesen und anderen Symptomen berichten zahlreiche Menschen in England und Schottland, die von der britischen Statistikbehörde im Rahmen einer Studie zu Coronavirusinfektionen und Long Covid befragt wurden. Diese Beschwerden plagen die Betroffenen demnach, ohne dass eine andere medizinische Erklärung als eine vorangegangene Coronavirusinfektion bekannt wäre. Für die Studie gaben 139.000 Menschen in England und Schottland Auskunft.

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Schätzungsweise zwei Millionen Menschen in Schottland und England haben demnach Long-Covid-Symptome – das entspricht rund 3,3 Prozent der Menschen, die in Privathaushalten leben. Bei rund 1,5 Millionen sind die Beschwerden demnach so schwer, dass sie ihre täglichen Aktivitäten beeinträchtigen. Rund 381.000 Erkrankte berichten, ihr Alltag werde dadurch sogar stark eingeschränkt.

Fast ein Drittel seit drei Jahren betroffen

Gefragt wurde generell nach Beschwerden, die mindestens vier Wochen nach einer akuten Infektion noch bestehen. Doch die meisten Befragten sagten, sie seien schon deutlich länger eingeschränkt. Rund 71 Prozent gaben an, seit mindestens einem Jahr betroffen zu sein, rund 51 Prozent seit zwei und rund 31 Prozent sogar seit mindestens drei Jahren.

Mit fünf Prozent gaben in der Altersgruppe von 45 bis 54 Jahren die meisten Menschen an, an Long-Covid-Symptomen zu leiden. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, was auch aus vielen anderen Studien zu Long Covid bekannt ist.

Seit Beginn der Pandemie ist die Zahl der Langzeitkranken im erwerbsfähigen Alter in Großbritannien deutlich gestiegen, nämlich um rund 700.000. Laut den Daten leiden rund neun Prozent jener, die keine Arbeit haben und suchen, an Long Covid.

Mehr als 230.000 Menschen sind in Großbritannien im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, also deutlich mehr als in Deutschland, trotz einer geringeren Einwohnerzahl. Der damalige Regierungschef Boris Johnson hatte zum 19. Juli 2021 einen »Freedom Day« ausgerufen, an dem die meisten Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie aufgehoben wurden.

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