MANN WOHL NACH AFFENBISS IN TOURISTENATTRAKTION MIT SELTENEM VIRUS INFIZIERT – ZUSTAND KRITISCH

Gesundheitsbehörde mahnt zur Vorsicht

Mann wohl nach Affenbiss in Touristenattraktion mit seltenem Virus infiziert – Zustand kritisch

In Hongkong wurde eine Infektion mit einem seltenen Virus gemeldet. Auslöser war wohl der Kontakt zu einem Affen. Ein 37-Jähriger ist im kritischen Zustand.

München – Affen sind sehr intelligente und zum Teil auch zutrauliche Tiere. Dass es doch nicht immer ratsam ist, die Nähe zu den Primaten zu suchen, zeigte jüngst ein Fall aus Hongkong. Dort wurde ein 37-Jähriger bei einem Ausflug in einen Park am Rande der Stadt wohl von einem Affen gebissen und landete knapp einen Monat später auf der Intensivstation. Grund dafür war wohl ein seltenes Virus, das durch den Kontakt mit dem Affen übertragen wurde.

Mann wohl nach Affenbiss mit seltenem Virus auf der Intensivstation – kritischer Zustand

Ereignet hat sich der Vorfall bereits Ende Februar im Kam Shan Country Park in der Nähe der Metropole Hongkong. Die Parkanlage ist auch bei Touristen beliebt für die dort angesiedelten Makaken und trägt deshalb auch den Spitznamen „Monkey Hill“ (dt. Affenhügel). Der 37-Jährige hatte während seines Besuchs Kontakt mit den dort lebenden Affen und wurde von einem der Tiere verwundet. Das berichtete seine Familie. Knapp einen Monat später, am 21. März, wurde der Mann dann mit Fieber und Bewusstseinsstörungen ins Krankenhaus eingeliefert und auf die Intensivstation verlegt.

Wie das Centre for Health Protection (CHP) des Hongkonger Gesundheitsministeriums in einer Veröffentlichung Anfang April mitteilte, hat sich der Mann mit dem Herpes-B-Virus – auch Herpesvirus simiae genannt – infiziert. Als Überträger für das Virus gelten vor allem Rhesusaffen, Grüne Meerkatzen und eben Makaken. Bei den Primaten löst das Virus meist nur milde Symptome aus, kann aber bei der Übertragung auf den Menschen tödliche Folge haben. Die durch das Virus ausgelöste Krankheit Herpes B – umgangssprachlich auch Affenherpes genannt – zeigt sich anfangs durch Fieber, Kopfschmerzen und Erschöpfung. Im weiteren Verlauf kann Herpes B aber auch zu Hirn- und Nervenschäden und dem Tod führen.

Der 37-Jährige liegt nach Angaben des CHP weiterhin zur Behandlung auf der Intensivstation und befindet sich in einem kritischen Zustand. Der Mann sei der erste in Hongkong registrierte Fall einer Infektion Herpes-B-Virus.

Seltene Virusinfektion in Hongkong: Behörde warnt – „halten Sie sich von Affen fern“

Eine Übertragung des Herpes-B-Virus auf den Menschen ist in der Regel äußert selten. Seitdem die Erkrankung im Jahr 1932 erstmals beobachtet wurde, registrierte das US-amerikanische Center for Disease Control and Prevention (CDC) lediglich 50 Infektionen – 21 Fälle endeten für den Patienten tödlich. Übertragen wird das Virus meist durch Bisse oder Kratzer von infizierten Primaten. Das Virus kann aber auch im Speichel, Kot, Urin oder Gehirn- oder Rückenmarksgewebe der Affen gefunden werden.

Das CHP ruft wegen der Infektion die Bevölkerung von Hongkong erneut zu einem besonnenen Umgang mit frei laufenden Affen auf. Um das Risiko einer Ansteckung mit dem Herpes-B-Virus zu minimieren, „halten Sie sich von wilden Affen fern und vermeiden Sie es, sie zu berühren oder zu füttern; sollten durch Affen verursachte Wunden vorliegen, waschen Sie die Wunde unter fließendem Wasser und suchen Sie sofort einen Arzt auf“, rät das CHP auf seiner Website.

Nachdem er Affen seziert hatte – chinesischer Tierarzt stirbt nach Infektion mit Herpes-B-Virus

Bereits im Jahr 2021 klagte ein chinesischer Tierarzt aus Peking über Unwohlsein – knapp einen Monat, nachdem er zwei tote Primaten seziert hatte. Auch bei ihm wurde anschließend das Herpes-B-Virus festgestellt. Das berichtete das Portal Global Times. Trotz Behandlung im Krankenhaus starb der 53-Jährige wenig später. Es war der erste im Labor nachgewiesene Fall einer Infektion mit dem Herpes-B-Virus in China. (fd)

2024-04-18T18:41:40Z dg43tfdfdgfd