ROTKOHL HILFT GEGEN DARMENTZüNDUNGEN – WENN ER RICHTIG VERZEHRT WIRD

Studie zeigt

Rotkohl hilft gegen Darmentzündungen – wenn er richtig verzehrt wird

Rotkohl ist lecker, gesund und wirkt offenbar wie eine Medikament bei chronischen Darmerkrankungen. Das zeigt eine Studie aus den USA.

Rotkohl ist als wertvoller Vitamin-C-Lieferant eine beliebte Beilage zu Fleisch und Klößen. Doch das heimische Gemüse ist nicht nur lecker – es ist auch ein echter Gesundheitsbooster, wie amerikanische Forscher herausgefunden haben. Denn Rotkohl wirkt gegen verschiedene Darmerkrankungen, vorausgesetzt, er wird in auf eine bestimmte Art verzehrt.

Deshalb ist Rotkohl so gesund für den Darm

Zugegeben: Der Anblick des lilafarbenen Kohlkopfes mag etwas altmodisch anmuten. Doch richtig zubereitet ist Rotkohl weit mehr als eine herzhafte Beilage. Denn das traditionelle Gemüse ist reich an Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen, wie das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) erklärt. Und schmeckt auch roh: Zum Beispiel als Salat oder frisch gepresst als Saft.

Forscher der University of Missouri (USA) haben noch eine weiteren Vorteil für die Gesundheit beobachtet: Rotkohl kann entzündungsbedingte Verdauungsbeschwerden lindern. Für ihre Studie führten die Wissenschaftler Versuche an Mäusen durch und stellten fest, dass Rotkohlsaft Entzündungen im Darm (Kolitis) der Tiere reduziert. Typische Symptome dafür sind:

Zwar sei unklar, welcher Mechanismus dahintersteckt, schreiben die Experten in ihrer Studie. Doch offenbar führt der regelmäßige Verzehr des Rotkohlsaftes zu einem gesünderen Darmmikrobiom (Darmflora).

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Rotkohlsaft verändert das Darmmikrobiom bei Mäusen

Doch wie wirkt der Rotkohlsaft im Darm der Mäuse? Das erklärt die Professorin für Veterinärmedizin Satyanarayana Rachagani, eine der Studienautorinnen: „Rotkohlsaft verändert die Zusammensetzung der Darmmikrobiota, indem er die Menge an guten Bakterien erhöht, was zu einer erhöhten Produktion von kurzkettigen Fettsäuren und anderen von Bakterien stammenden Stoffwechselprodukten führt, die die Entzündung lindern.“ 

Und: „Diese Veränderungen der Darmmikrobiota sind mit einer verbesserten Darmbarrierefunktion, einer verbesserten Dickdarmreparatur und antioxidativen Wirkungen verbunden, was letztendlich Darmschäden und Dickdarmentzündungen lindert.“

Lassen sich die Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen?

Mäuse werden häufig zur Untersuchung von Kolitis eingesetzt, da die Krankheit der menschlichen Colitis ulcerosa (chronischen Dickdarmentzündung) sehr ähnelt. Infolgedessen liefern die Ergebnisse möglicherweise wertvolle Einblicke in die Vorteile von Rotkohlsaft bei Menschen mit Dickdarmentzündung und anderer entzündlicher Darmerkrankungen, schreiben die Wissenschaftler.

Bisher werden Dickdarmentzündungen mit sogenannten „monoklonalen Antikörpern“ behandelt, die die Entzündung bekämpfen. Bei vielen Patienten ist die Therapie nach einiger Zeit aber nicht mehr wirksam. Experten suchen deshalb nach Behandlungsmethoden, die auf den molekularen Mechanismus im Darm abzielen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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