VORTRAG IM OLYMPIA COSWIG: MEHR MUSKELMASSE HILFT GEGEN DEMENZ

Muskeltraining sei der wahre Schlüssel zur Gesundheit, meint Sportwissenschaftler und Autor Andreas Bredenkamp. In zwei Vorträgen in Coswig und Riesa erklärt er, warum.

Coswig. In der Welt von Gesundheit und Fitness gibt es viele Annahmen darüber, was wirklich wichtig ist. Einige glauben, dass es ausreicht, aktiv zu sein und sich von der Couch zu erheben. Doch neue Erkenntnisse stellen diese Annahmen infrage und betonen die entscheidende Rolle des Muskeltrainings. Das behauptet zumindest Andreas Bredenkamp. In seinen deutschlandweiten Vorträgen möchte er die Menschen von diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen überzeugen. Am 20. April macht er Halt im Olympia Coswig um 11 Uhr und im Olympia Riesa um 15 Uhr. Das Thema lautet: "60 ist das neue 30".

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  • Die Veranstaltungen sind kostenlos. Um Anmeldung unter 03523 530585 wird gebeten.

Denn Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass regelmäßiges Gewichtheben und das Stärken der Muskeln erwiesenermaßen wichtiger als alles andere sei, sagt Bredenkamp. Seit 2007 ist bekannt, dass Muskeltraining mehr ist als nur der Aufbau ästhetischer Muskeln. Die Professorin Bente Klarlund Pedersen entdeckte damals die Myokine. Das sind Botenstoffe, die von den Muskeln produziert werden und eine Vielzahl positiver Effekte auf den Körper haben. "Diese Myokine sind Wachstumsfaktoren für andere Organe, einschließlich Immunsystem und Gehirn, und essenziell für die Gesundheit", sagt Bredenkamp. Er ist Sportwissenschaftler und Autor und gewann 1986 den Titel des deutschen Weltmeisters im Bodybuilding.

Eine Investition in die Gesundheit

In seinen Vorträgen betont er, dass die Bedeutung von Muskelmasse für den gesamten Körper immer deutlicher wird. Studien zeigen, dass der Verlust von Muskelmasse mit dem Alterungsprozess einhergeht und sogar das Risiko für Demenz erhöhen kann, sagt Bredenkamp. "Der renommierte Professor Irving Rosenberg brachte es bereits 1988 auf den Punkt: Nichts sei dramatischer und funktionell bedeutsamer als der Niedergang unserer Muskelmasse. Warum haben wir nicht schon viel früher mehr Aufmerksamkeit darauf gelegt."

Deshalb wird Prävention heutzutage als eigenverantwortlicher Akt angesehen, und der Erhalt der Muskelmasse spielt dabei eine zentrale Rolle. Selbst die regelmäßigste Joggingrunde kann den Abbau der körperlichen Substanz nicht aufhalten, wenn die Muskelkraft nicht ausreichend ist. Ab 30 Jahren sollte man gezielt Muskelreize setzen, aber man kann auch im hohen Alter damit anfangen, so Bredenkamp. "Wir haben kein Fitness-, sondern ein Substanzproblem."

"Muskeltraining ist deshalb nicht nur eine bessere Investition in die Gesundheit, sondern auch entscheidend für ein längeres, erfülltes Leben", sagt der Autor aus Bielefeld. Seiner Ansicht nach verdeutlicht das Minimumgesetz des berühmten Chemikers Justus von Liebig dies besonders gut: Das Wachstum von Pflanzen wird begrenzt durch seine knappste Ressource. "Das heißt, ohne angemessene Muskelentwicklung ist die Wirksamkeit anderer gesundheitsfördernder Aktivitäten begrenzt."

Obwohl diese Erkenntnisse bereits seit den 1980er-Jahren bekannt sind, ist die Verbreitung und Akzeptanz noch nicht weitreichend genug, meint Andreas Bredenkamp. Viele Menschen glauben immer noch, dass Fitness vor allem Spaß machen sollte, ohne die physiologischen Prinzipien zu berücksichtigen.

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