WANN EINE CHEMOTHERAPIE WICHTIG WIRD

Düsseldorf. Prinzessin Kate hat in ihrem Video auch über die Behandlung ihrer Krebserkrankung gesprochen. Nach ihrer Bauch-OP bekommt sie eine medikamentöse Therapie.

Das Video, in dem Prinzessin Kate ihren Gesundheitszustand vor der Welt erklärt, hat viele Menschen sehr bewegt. Ihre Krebserkrankung als solche sah man ihr nicht an; genaue Informationen über das Karzinom gibt es bislang vom Königshaus nicht. Wohl ist bekannt, dass Kate eine große Bauchoperation hinter sich hatte und sich seitdem in einer chemotherapeutischen Behandlung befindet. Sie selbst sprach von einer „­­vorbeugenden Chemotherapie“, der sie sich seit Februar unterziehen müsse. Es fiel auch das Wort von der „adjuvanten Chemotherapie“. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Was bedeutet „adjuvant“?

Das Wort kommt aus dem Lateinischen – vom Verb „adiuvare“, das bedeutet unter anderem: unterstützen, helfen, begünstigen. Eine adjuvante Chemotherapie erfolgt häufig nach der Entfernung eines Tumors. Ob dies bereits im Rahmen jener Bauchoperation erfolgt ist, weiß man allerdings nicht. Das Mittel der adjuvanten Chemotherapie wird in der Onkologie gewählt, um sogenannte schlafende Krebszellen zu zerstören, die eventuell bereits im Körper gestreut haben und selbst mit hoch spezialisierten Diagnoseverfahren nur schwer oder gar nicht zu finden sind. „Damit kann das Risiko eines Rückfalls verringert werden“, sagt Professor Norbert Gattermann, der das zertifizierte onkologische Zentrum am Universitätsklinikum Düsseldorf leitet.

Wie wird diese Chemotherapie durchgeführt?

Die Medikamente werden als Infusion oder Tablette verabreicht und heißen Zytostatika. Gattermann: „Sie haben die Aufgabe, Krebszellen an der Teilung zu hindern.“ Ergänzend oder alternativ zur Chemotherapie können Strahlen- oder Immuntherapie zum Einsatz kommen. Eine adjuvante Strahlentherapie ist bei Kate offenbar nicht erfolgt.

Wie lange erfolgt diese Chemotherapie?

„Meist gibt es mehrere Zyklen, oft vier bis sechs“, erklärt der Onkologe Gattermann. Der genaue Ablauf hängt unter anderem von den verwendeten Substanzen und dem Gesundheitszustand eines Patienten oder einer Patientin ab. Die gesamte chemotherapeutische Behandlung kann sich über mehrere Monate erstrecken.

Welche Probleme können auftreten?

Zytostatika wirken nicht nur auf Tumorzellen, sondern auch auf gesunde Körperzellen ein. Anfällig sind vor allem solche, die sich häufig teilen: etwa Zellen der Haarwurzeln, der Schleimhäute in Mund und Darm sowie des blutbildenden Systems. Die moderne Medizin kann die Nebenwirkungen einer Chemotherapie oft mildern.

Ist eine Heilung möglich?

Theoretisch ja. Genauere Aussagen hierzu hängen aber von vielen Faktoren wie Krebsart, Tumorstadium, Reaktion des Körpers und Alter des Patienten oder der Patientin ab.

Was ist dagegen eine „neo-adjuvante Chemotherapie“?

Sie dient der Verkleinerung eines Tumors vor einem operativen Eingriff, um dessen Aussichten zu verbessern. Manchmal wird eine erfolgversprechende OP durch eine neo-adjuvante Chemotherapie überhaupt erst möglich.

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