WANN KOFFEIN IN KAFFEE UND ENERGYDRINKS ZUM RISIKO WIRD

Das Frühstück ist gemäß dem Sprichwort die wichtigste Mahlzeit des Tages. Der Energiespender für einen guten Start in den Tag kommt in Deutschland meist mit einer zusätzlichen Stimulans: Kaffee. Das Röstgetränk gehört, je nach Studie, zum Alltag von 72 bis 91 Prozent der Deutschen. Das darin enthaltene Koffein gilt als Wachmacher und weist einige Gesundheitsvorteile auf. Die nervenanregende Substanz hat aber auch Nachteile, die von Sucht über neuronale Schäden bis hin zum Tod reichen können.

Koffein macht süchtig und hat zahlreiche Gesundheitsrisiken

Obwohl Kaffee bereits seit Jahrhunderten ein Eckpfeiler deutscher Ernährungskultur ist, hat sich der Trend in den vergangenen Jahren verstärkt. Die jüngsten jährlichen „Kaffeekonsum“-Studien des deutschen Kaffeeverbands beschreiben einen Anstieg des täglichen Verzehrs von 3,5 Tassen auf rund vier Tassen seit Beginn der Corona-Pandemie. Einher geht damit eine verstärkte Koffein-Zufuhr. Mit rund 90 Milligramm des Alkaloids pro 200-Milliliter-Tasse Kaffee rechnet die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).

Koffeinhaltige Lebensmittel, geschätzte Dosis:

  • Tasse Filterkaffee (200 ml): 90 mg
  • Dose Energydrink (250 ml): 80 mg
  • Espresso (60 ml): 80 mg
  • Tasse Schwarztee (220 ml): 50 mg
  • Cola-Dose (330 ml): 40 mg
  • Tafel Zartbitterschokolade (50 g): 30 mg
  • Glas Kakaomilch (200 ml): 25 mg

Kaffee, Energydrinks, Schokolade und Kakao: Hier lauert Koffein

Der deutsche Ottonormalverbraucher wandelt damit täglich an der gefährlichen Grenze des Koffein-Überschusses. Obwohl die Toleranzen bei verschiedenen Menschen unterschiedlich hoch sein können, raten Gesundheitsverbände von einem Koffein-Konsum über 400 Milligramm pro Tag verteilt ab. Laut Faustregel sollte der Konsum pro Portion bei maximal drei Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht begrenzt werden. Damit könnte ein 80 Kilogramm schwerer Mann rund 240 Milligramm Kaffee pro Portion zu sich nehmen.

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Viele Erwachsene beschränken sich allerdings nicht auf zwei Tassen Kaffee am Morgen und überschreiten diese Schwelle schon am frühen Morgen. Schon eine Tasse starken Filterkaffees mit einem Koffein-Gehalt von 100 Milligramm kann kurzzeitige neuronale Überstimulierung auslösen. Mögliche Folge: Zittern, Gereiztheit und Nervosität, Bluthochdruck und Hitzewallungen.

Wirklich akut wird das Gesundheitsrisiko aber bei 1200 Milligramm innerhalb eines Tages. Dann spricht man von einer Koffein-Vergiftung, die mit gravierenden Folgen für den Organismus einhergehen. Das Uniklinikum Saarland listet Symptome wie Herzrhythmusstörungen, Sprachstörungen, Hyperaktivität und Sprachstörungen auf. Weitere Folgen können Kurzatmigkeit, Schlaganfall und im schlimmsten Fall der Tod sein.

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Leistungssteigernde Stimulans oder Gesundheitsrisiko?

Für eine handfeste Vergiftung braucht es allerdings 12 Tassen Kaffee innerhalb eines Tages. Dabei ist Kaffee nicht das einzige Getränk, dass dem Konsumenten einen wachmachenden „Kick“ verleiht. Immer beliebter werden, vor allem bei Jugendlichen, Energydrinks. Mit bis zu 100 Milligramm pro Dose sind Energydrinks wahre Koffein-Bomben. Weil die Taurin-Getränke häufig mit hartem Alkohol gemischt konsumiert werden, treten Herzrhythmusstörungen hier viel häufiger auf – und treffen in der Regel eine Bevölkerungsgruppe, die sich aufgrund des jungen Alters wenig mit derartigen Risiken auseinandersetzt.

Koffein in gesundem Maße gilt als anregend für den Herzkreislauf wie fürs Gehirn. Allerdings lauert die alkaloide Stimulans auch in Produkten, in denen die meisten Menschen sie nicht vermuten. Während die 40 Milligramm Koffein in einer Dose Cola bei den meisten Erwachsenen auf dem Radar sind, taugt dieselbe Menge in einer 100-Gramm-Tafel dunkler Schokolade als Überraschung. Eben soviel aufputschende Stimulans können sich, je nach Zubereitung, auch in einer Tasse Schwarztee finden. Mit Chai, Mate, Guaraná und Matcha drängen zudem immer mehr koffeinhaltige Produkte auf den Markt. Selbst viele Kinder begegnen dem süchtigmachenden Stoff in ihrer Kakaomilch täglich.

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Besonders schnell über dem Limit sind aber Konsumenten von Koffein-Tabletten. Die vermeintlichen Energiespender sollen gegen Müdigkeit und Schlappheit wirken und sind daher beliebt bei Menschen mit Arbeitszeiten in der späten Nacht oder den frühen Morgenstunden. Ohne Verschreibungspflicht sind die Pillen meist beim Drogeriemarkt um die Ecke erhältlich und enthalten gewaltige Mengen an Koffein. Bis zu 300 Milligramm kann eine Tablette enthalten und sprengt damit bereits die empfohlene Obergrenze für eine Kurzzeitdauer. Wer eine zweite Tablette zu sich nimmt, läuft bereits Gefahr, akute Nebenwirkungen wie Schweißausbrüche und Angstzustände, auszulösen.

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