WAS PASSIERT, WENN MAN ZU WENIG ISST?

Ein stressiger Job, eine Diät oder keine Zeit zum Essen: Gründe für eine verringerte Nahrungsaufnahme gibt es viele. Doch was passiert, wenn man zu wenig isst? Wie das unsere Gesundheit beeinflusst, erklären wir Ihnen genauer. 

Inhaltsverzeichnis

Was passiert, wenn man zu wenig isst? Diese Symptome können auftreten

Zu wenig Nahrung und eine daraus resultierende Unterernährung ist genauso schlecht für den Körper wie Übergewicht. In beiden Fällen drohen gesundheitliche Probleme. Doch was passiert, wenn man zu wenig isst?

1. Nährstoffmangel

Wer zu wenig isst, riskiert, dass der Körper nicht mit genügend Nährstoffen versorgt wird. Gerade bei einseitiger Ernährung ist die Gefahr groß. Nährstoffmängel können verschiedene Symptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Haarausfall und Kraftlosigkeit mit sich bringen. 

Achten Sie deshalb immer darauf, abwechslungsreich zu essen und sowohl Fette als auch Proteine und Kohlenhydrate abzudecken. Essen Sie zudem reichlich Gemüse und Obst. 

2. Hormonchaos

Zu wenig Nahrung kann den empfindlichen Hormonhaushalt bei Frauen kräftig durcheinander bringen. Eine Mangelernährung gepaart mit zu wenig Muskulatur und Körperfett kann schwerwiegende Folgen für den Gesundheitszustand haben. Neben einem Nährstoffmangel kann der Körper seine Hormonproduktion einstellen, wodurch schnell die Menstruation ausbleibt. Eine ausbleibende Periode ist oft ein Zeichen, dass es dem Körper an Östrogen fehlt, was sich wiederum negativ auf die Stabilität der Knochen auswirkt. Es wird Knochenmasse abgebaut, was später zu Osteoporose führen kann.

Wichtig ist, dass Sie sofort zum Arzt gehen, wenn Sie bemerken, dass etwas mit Ihrem Hormonsystem nicht stimmt. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Hormone und Knochen schützen.

3. Abfallende Blutzuckerwerte

Ein niedriger und stark schwankender Blutzuckerspiegel wirkt sich negativ auf die psychische und physische Gesundheit aus. Sinkt der Blutzuckerspiegel zu sehr ab, können das die Folgen sein:

  • Unruhe
  • Müdigkeit
  • Konzentrationsprobleme
  • Gereiztheit
  • Zittern
  • Schwindel

Essen Sie regelmäßig und nährstoffreich, um große Blutzuckerschwankungen zu vermeiden!

4. Gewichtszunahme trotz wenig Essen

Obwohl Sie wenig essen, nehmen Sie zu? Ja, das geht. Der Grund: Es ist zwar nicht Fett, welches der Körper einlagert, da er dafür mehr Kalorien benötigt, als er verbraucht. Tatsächlich ist es Wasser, welches der Körper durch einen zu hohen Cortisolspiegel (Stresshormon) zieht und einlagert. Dadurch wirkt der Körper aufgedunsen und schwammig. Die Folge: Das Gewicht steigt und man fühlt sich dicker und unwohler. Ein weiterer Grund kann unser Stoffwechsel sein. Mit zunehmenden Alter wird er langsamer. Die Folge: Die Muskelmasse nimmt ab, während der Fettanteil zunimmt – so kann es zur Gewichtszunahme trotz wenig Essen kommen. 

Gegen die Einlagerungen hilft es, auf ausreichend Kalium und Magnesium in der Ernährung zu achten, da diese Mineralstoffe den Wasserhaushalt regulieren. Dazu sollten Sie viel trinken und regelmäßig Entspannung einbauen, damit sich der Stresshormonspiegel senkt. Um Ihren Stoffwechsel auf Trab zu bringen, sollten Sie vor allem ausreichend trinken, sich ausgewogen ernähren, Zucker meiden und regelmäßig Sport treiben. 

5. Abbau von Muskeln

Eine zu geringe Nahrungszufuhr kann zu Muskelabbau führen. Der Körper benötigt Energie und zieht diese aus den Muskeln. Die Folge: der Grundumsatz sinkt, Sie verbrauchen weniger Kalorien und werden schwächer. Durch Muskelabbau kann auch der Jo-Jo-Effekt eintreten, indem Sie später wieder normal essen und zunehmen, da der Körper weniger verbraucht.

Um den Abbau zu verhindern, essen Sie proteinreich mit genügend Kalorien und machen Sie Sport, am besten Kraftsport. 

6. Frieren und Kältegefühl

Ein ständiges Kaloriendefizit kann dazuführen, dass Sie ständig kalte Hände und Füße haben. Der Körper nutzt die wenig zugeführte Energie, um die Organe zu durchbluten, da diese zum Lebenserhalt oberste Priorität haben. Dadurch werden Hände und Füße weniger stark durchblutet, was besonders im Winter unangenehm werden kann. Eine schlechte Durchblutung kann auch zu Thrombosen, Schlaganfall und Herzinfarkt führen.

Versuchen Sie deshalb Ihre Durchblutung mit genügend Energie, Bewegung und Wärme anzuregen.

7. Heißhunger

Essen Sie den gesamten Tag über zu wenig, schürt dies Heißhunger am Abend. Um ein großes Defizit auszugleichen, verlang der Körper nach hochkalorischen und meist auch nährstoffarmen Lebensmitteln. Ein solches Essverhalten kann eine Gewichtszunahme

Um nicht in diese Falle zu tappen zu riskieren, sollten Sie versuchen sich regelmäßig satt zu essen. Sollte doch der Heißhunger aufkommen, trinken Sie zuerst ein Glas Wasser und bereiten Sie sich ein nährstoffreiches Gericht zu. Als Nachtisch ist die Schokolade auch erlaubt. Wichtig ist, dass Sie Ihren Körper mit ausreichend Nährstoffen versorgen, da sonst der Heißhunger immer wiederkehren wird. Auch Bitterstoffe wirken effektiv gegen Heißhunger.

8. Schlechter Schlaf

Auch der Schlaf leidet unter einer zu geringen Nahrungsaufnahme. Wenn Sie hungrig ins Bett gehen, sorgt das Hungerhormon Ghrelin dafür, dass Ihr Körper in Alarmbereitschaft ist. Das führt dazu, dass sie Ein- oder Durchschlafprobleme bekommen.

9. Verminderte kognitive Funktion

Wenn Sie nicht ausreichend essen, kann dies zu einer verminderten Gehirnfunktion führen. Der Mangel an Energie und Nährstoffen kann die kognitive Leistungsfähigkeit stark beeinträchtigen, was sich in Konzentrationsproblemen, Gedächtnisproblemen und einer allgemeinen Verschlechterung der geistigen Gesundheit äußern kann. Dies kann sich negativ auf die täglichen Aufgaben und die Lebensqualität auswirken. Nur, wer ausreichend isst, kann seine Gehirnfunktion aufrechterhalten und geistig wach und gesund bleiben.

Folgen einer Mangelernährung

Wer langfristig zu wenig isst und dadurch nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird, bei dem kommt es irgendwann zu ernsten Folgen. Zu den gesundheitlichen Problemen, die auftreten können, zählen:

  • Herz-Kreislauf-Störungen aufgrund abnehmender Herzmuskelmasse
  • gestörte Wundheilung
  • geschwächtes Immunsystem
  • neurologische Störungen
  • Atemschwierigkeiten durch Abbau der Atemmuskulatur

Wie viele Kalorien sollte man zu sich nehmen?

Der Grundumsatz ist der Verbrauch, der in vollkommener Ruhe für die lebenserhaltenden Funktionen benötigt wird. Dazu zählen z.B. Atmung, Herzschlag oder Verdauung. Er setzt sich aus dem Geschlecht, dem Alter und dem Körpergewicht zusammen. Muskulöse Menschen mit wenig Körperfett haben z.B. einen höheren Grundumsatz als Personen mit mehr Körperfett und weniger Muskeln. Der Leistungsumsatz setzt sich aus allen Alltagsaktivitäten zusammen. Entscheidend ist, wie hoch der gesamte Kalorienverbrauch am Tag ist.

Wenn weniger Kalorien aufgenommen werden, als der Grundumsatz ist, essen wir zu wenig. Ein Beispiel: Eine 60 kg schwere Frau hat einen Grundumsatz von 1300 Kalorien. Sie isst aber nur 1100 Kalorien am Tag. Mit den Aktivitätskalorien hat sie somit ein viel zu großes Defizit, welches sich negativ auf die Gesundheit auswirkt. Wie genau, erklären wir Ihnen im Folgenden genauer.

Wie viel nimmt man ab, wenn man sehr wenig isst?

Die Menge an Gewichtsverlust, die man erzielt, wenn man sehr wenig isst, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Alter, Geschlecht, Gewicht und Gesundheitszustand. Im Allgemeinen gilt jedoch, dass man bei einer Kalorienaufnahme von etwa 1.200 Kalorien pro Tag etwa 0,5 bis 1 Kilogramm pro Woche abnehmen kann. Für einen erwachsenen Menschen ist diese Menge an Kalorien jedoch viel zu gering.

Wenn man noch weniger isst, kann man auch schneller abnehmen. Allerdings ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass ein zu starker Gewichtsverlust mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein kann – und alles andere als gesund ist.

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