SELBSTLIEBE: WARUM ES WICHTIG IST, DEN EIGENEN KöRPER LIEBEN ZU LERNEN – UND WIE DU ES SCHAFFST

Hast du schon einmal in den Spiegel gesehen und dich nicht wohlgefühlt? Dann geht es dir wie vielen Personen, die sich wegen Akne, Körperbau oder Form nicht schön finden. Wir können aber lernen, uns selbst zu lieben.

"Zu dick", "zu dünn", "zu trockene Haut", "zu schlaff" – kein Körper ist perfekt. Jeder Mensch findet bei sich den einen oder anderen Makel. Doch einige von uns haben durch Erfahrungen in ihrem Leben oder sozialen Druck Probleme mit ihrem Selbstbild und zweifeln teils täglich an ihrer Erscheinung. Das Vertrauen in ihr Aussehen ist geschwächt, und der Weg, um sich wieder selbst zu lieben, kann sehr schwer sein. Das kann die Körperform oder bestimmte Teile wie trockene oder schlaffere Haut betreffen, die uns stören. Dabei sind solche Veränderungen im Leben ganz natürlich und gehören zu uns.

Diese vier Schritte können eine Hilfestellung sein, um den eigenen Körper wieder schätzen und lieben zu lernen:

1. Mache das, was dir guttut

Du möchtest etwas für deinen Körper tun? Dann konzentriere dich auf Bewegungen oder Sportarten, auf die du Lust hast. Es muss nicht immer Kraftsport oder Ausdauertraining sein – für deinen Selbstwert und Glücksgefühle reicht auch schon ein bisschen Yoga. Finde heraus, was du gerne tust, und bleibe dabei, anstatt schnell zu Erfolgen kommen zu wollen. Ein gemütlicher Spaziergang in der Sonne ist für den Start ebenfalls eine gute Idee, um deine Serotoninwerte nach oben schnellen zu lassen und Körper und Geist zu erfrischen.

Wenn du dich nicht wohl in deinen Klamotten fühlen solltest, kannst du andere Stile ausprobieren, die möglicherweise besser zu dir passen. Lass dich dabei gerne von einer vertrauten Person unterstützen. Sind es Unreinheiten deiner Haut? Dann stresse dich nicht mit unfassbar vielen Terminen, denn auch ein erhöhtes Stresslevel kann zu schlechter Haut beitragen. Sorge lieber für Entspannung mit einer angenehmen Gesichtsroutine, einem wohltuenden Bad, einem Buch auf dem Sofa – und maximal einem Arzttermin pro Monat. Versuche Dinge zu tun, bei denen du dich gut fühlst und die dir helfen, dich in einem anderen Licht zu sehen.

2. Vermeide negative Vergleiche

Im Fernsehen, auf Social Media, in Magazinen oder im Freundeskreis sehen in deinen Augen alle besser aus als du? Vergleiche mit anderen können uns unglücklich machen. Denn durch all das Positive, das wir an anderen entdecken, stellen wir uns selbst in ein schlechteres Licht. Dabei sind jeder Körper und jeder Mensch anders. Und egal wie perfekt eine Person auf dich wirken mag, auch sie hat vermutlich Tage, an denen sie sich nicht schön findet. Starte damit, negative Gedanken über dich selbst mit positiven zu ersetzen. Beispielsweise: "Meine Augen sind schön" oder "Meine Haare sehen heute richtig gut aus". Erstelle eine Liste mit all den Dingen, die du an dir magst und zu schätzen weißt – und wiederhole diese positiven Dinge regelmäßig, um den negativen Gedanken zu trotzen.

Manche Dinge können wir nicht ändern – oder es braucht Zeit. Narben oder Dehnungsstreifen beispielsweise. Von "Ich hasse meine Narben" zu "Ich liebe meine Narben" zu kommen, ist allerdings wenig realistisch. In solchen Fällen kann es sinnvoller sein, ihre Geschichte zu akzeptieren. "Ich habe Dehnungsstreifen, aber sie gehören zu mir. Denn sie sind ein Zeichen meiner Schwangerschaft." Narben zeigen dir vielleicht, dass du schwierige Zeiten hinter dir hast. Sie haben dich aber auch zu der Person gemacht, die du heute bist und dir dabei geholfen, dich weiterzuentwickeln. Akzeptiere, dass sie eine Rolle in deinem Leben gespielt haben.

3. Suche nach ähnlichen Körperbildern

Social Media kann ein sehr negativer Ort sein. Instagram und Co. können uns aber auch aufmuntern und inspirieren. Beispielsweise, indem wir nach Influencer:innen schauen, die nicht dem normativen Körperbild entsprechen oder von anderen Problemen sprechen, die ihr Selbstbewusstsein gemindert haben. Oft geben diese Menschen Tipps und senden positive Worte an ihre User:innen. Das kann dir helfen, zu realisieren, dass auch andere mit ihrem Selbstwert zu kämpfen haben und du mit deiner Situation nicht alleine bist. Verschiedene Körper sind etwas ganz Natürliches. Unter den User:innen finden sich manchmal sogar gute Freund:innen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und dich verstehen. Folgst du Influencer:innen, die dich negativ beeinflussen? Dann verabschiede dich von diesen Accounts und suche nach positiven Kanälen, die dich auf deiner Reise zu mehr Selbstliebe unterstützen.

4. Lerne deinen Körper auf andere Weise schätzen

Das Aussehen eines Körpers ist nicht dessen Sinn. Statt dich auf diese Merkmale zu fokussieren, denke darüber nach, was dein Körper kann. Beispielsweise:

  • gebrochene Knochen heilen
  • jeden Tag neue Zellen erstellen, um sie gegen alte auszutauschen
  • zwischen Hunderten Gerüchen und Farben unterscheiden
  • schmecken und fühlen
  • Blut stetig durch deinen Körper fließen lassen
  • dich zu neuen Orten bringen

Einige dieser erstaunlichen Dinge passieren uns täglich. Wir sollten uns öfter vor Augen führen, auf welch vielseitige Arten und Weisen unser Körper uns im Leben nützt.

Selbsthilfe ist dir zu viel?

Es ist total in Ordnung, mit der Situation überfordert zu sein und alleine nicht mehr weiter zu wissen. Fühlst du dich von deinen negativen Gefühlen übermannt, kann eine Therapie die beste Wahl für dich sein. Entweder in Einzelgesprächen mit einem:einer Therapeut:in oder in Gruppensitzungen mit Menschen, die deine Probleme nachvollziehen können. Nicht jede:r hat einen geschützten Raum mit guten Freund:innen, denen er sich mit seinen Selbstzweifeln anvertrauen mag. Ein neutrales Setting kann da sehr sinnvoll sein.

In einer 2019 durchgeführten Umfrage gaben 20 Prozent der Erwachsenen an, dass sie beschämt über ihren Körper seien. 34 Prozent waren deshalb traurig und negativ eingestellt, und 19 Prozent gaben an, von ihrem Körper angeekelt zu sein. Das Problem, sich nicht wohl im eigenen Körper zu fühlen, ist ein weitverbreitetes, und deswegen Hilfe anzunehmen, kostet Überwindung und Stärke. 

Verwendete Quellen: Selfcare Society, PsychCentral, Mental Health Organisation

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