WIE GESUND IST HAFERMILCH WIRKLICH? 4 HARTNäCKIGE ERNäHRUNGS-MYTHEN IM EXPERT:INNEN-CHECK

Wie gesund ist Hafermilch wirklich? 4 hartnäckige Ernährungs-Mythen im Expert:innen-Check

Man kann es nicht anders sagen: Hafermilch ist der absolute Star unter den Kuhmilch-Alternativen. Nicht nur ist sie von Natur aus frei von Milchprodukten – perfekt für alle, die sich vegan und/oder laktosefrei ernähren möchten –, sondern ist auch noch (im Vergleich zu Mandel-Milch, Sojamilch und Co.) für Nussallergiker:innen geeignet.

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Ist Hafermilch doch nicht so gesund wie gedacht?

Kein Wunder, dass man an ihr (zumindest in städtischen Büro-Kontexten) in den letzten Jahren kaum mehr vorbeigekommen ist. Und doch steht die Hafermilch nach einem umwerfenden Boom jüngst in der Kritik. Grund sind vor allem aktuelle Wellness- und Gesundheitstrends auf TikTok, Instagram und Co. wie etwa das Blutzuckermessen oder antientzündliche Ernährung. Hafermilch fördere Entzündungen, treibe den Blutzucker in die Höhe, habe zu viele chemische Zusatzstoffe und blähe darüber hinaus, was so gar nicht zu den Flach-Bauch-Bemühungen der Pilates-Bubble passen will.

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Das Blutzucker-Messen trendet auf Social Media als DER neue Gesundheits-Hack: brauchen wir das wirklich?

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Die beliebtesten Hafermilch-Mythen im Expert:innen-Check

Ist Hafermilch also doch nicht so gesund wie gedacht? Wir haben uns die Ernährungs-Mythen rund um den beliebten Drink genauer angesehen – und die guten Neuigkeiten vorneweg: Wer seinen morgendlichen Kaffee gerne mit Hafermilch trinkt, muss auch in Zukunft nicht darauf verzichten!

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Hafermilch-Mythos 1: Hafermilch treibt den Blutzucker (ungesund) in die Höhe

Dass Hafermilch starke Glukosespitzen im Blutzuckerhaushalt produziere, ist auf Social Media gerade omnipräsent und wird sogar von Expert:innen wie der französischen Biochemikerin Jessie Inchauspé oder Ernährungswissenschaftlerinnen wie Courtney Swan verbreitet. Das Problem sei, dass es sich bei Hafermilch quasi um flüssige (also vom Körper schnell umsetzbare) Kohlenhydrate handele und damit mit das Schlechteste, was man seinem Blutzucker so antun könnte.

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Und während es grundsätzlich stimmt, dass Haferflocken und Hafermehl bei der Zerkleinerung im Herstellungsprozess von Hafermilch einen höheren glykämischen Index erhalten (also den Blutzuckerspiegel stark und schnell beeinflussen), so ist der Index immer noch unter der von Kuhmilch, erklärt Ernährungswissenschaftlerin Milena Kaler. Panik ist hier also fehl am Platz.

Außerdem beziehen sich die Blutzuckerspitzen, die überall in Grafiken dargestellt werden, meist auf den ausschließlichen Verzehr von Hafermilch und nicht um eine kombinierte Nahrungsaufnahme. Wer nämlich zu seinem Hafermilch-Kaffee noch Ballaststoffe kombiniert (wie etwa mit einem Müsli), kann den Blutzuckerausschlag deutlich reduzieren, so Kaler weiter, da diese die Verdauung der Kohlenhydrate verlangsamen.

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Hafermilch-Mythos 2: Hafermilch verursacht starke Blähungen

Das kann sein, muss aber nicht: “Hafermilch ist auch reich an einer Art von löslichen Ballaststoffen, aber wenn Ihre Ernährung nicht an einen hohen Ballaststoffgehalt gewöhnt ist, kann dies zu Blähungen führen”, sagt Dr. Murthy. Das heißt, dass der Körper oft schlicht Zeit braucht, um sich umzustellen.

Wer darüber hinaus Blähungen nach dem Hafermilch-Verzehr bekommt, bei dem könnte eine Glutenunverträglichkeit vorliegen: “Da Hafer häufig in Anlagen verarbeitet wird, in denen auch Weizen verarbeitet wird, besteht außerdem die Gefahr einer Glutenkontamination”, fügt Murthy hinzu.

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Hafermilch-Mythos 3: Hafermilch enthält mehr Zusatzstoffe als Kuhmilch

Ja, es stimmt, wer das Etikett auf einem Tetra-Pack Hafermilch mit dem von Kuhmilch vergleicht, wird feststellen, dass die Zutatenliste länger ist – was nicht unbedingt heißt, dass sie ungesünder ist. Wichtig, so Murthy, ist vor allem, darauf zu achten welche Inhaltsstoffe zugesetzt werden. Sind es viele Süßungsmittel und Zucker, sollte man lieber darauf verzichten. Mit Vitaminen und Kalzium angereicherte Versionen sind jedoch unbedenklich.

Außerdem, so Murthy, ist Hafermilch auch superleicht selbst herzustellen und so völlig ohne ungewollte Inhaltsstoffe konsumierbar, was das Argument von ungesunden Zusätzen hinfällig macht.

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Hafermilch-Mythos 4: Hafermilch fördert Entzündungen

Antientzündliche Ernährung trendet auf Social Media seit geraumer Zeit. Und einer der absoluten Erzfeinde dieser Ernährungsform ist das Rapsöl, das bei vielen kommerziellen Herstellern von Hafermilch zugesetzt wird.

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Link zum TikTok-Video

Dr. Idrees Mughal hingegen verweist darauf, dass sich bei diesen Trends oft Halbwissen verbreitet und etwa die Entzündungsreaktion von Rapsöl bisher wissenschaftlich gar nicht bestätigt sei. Tatsächlich sei es sogar so, dass eine im “Journal of Diabetes & Metabolic Disorders” veröffentlichte Studie zeigt, dass nach acht Wochen täglichem Konsum von Rapsöl etwa “der Entzündungsmarker C-reaktives Protein tatsächlich sinken kann”.

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Hafermilch-Mythen im Expert:innen-Check: Unser Fazit

Unser Fazit nach diesem Fakten-Check? Dass es sich lohnt, doppelt hinzusehen, wenn selbst ernannte Ernährungsexpert:innen im Netz behaupten, irgendetwas sei “ungesund”. Denn nicht nur Mode oder Beauty ist bestimmten Trends unterworfen, sondern auch, was als “gesund” und “ungesund” gilt. Und: dass Hafermilch ganz ohne schlechtes Gewissen in unseren Ernährungsplan enthalten bleiben kann (gerade angesichts der sehr viel ungesünderen und unnachhaltigeren Alternativen.

Dieser Artikel wurde mit Textpassagen unserer GLAMOUR-Kolleg:innen aus UK angefertigt.

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